Computerspiele, Fotos machen, ein Bein stellen, jmd. ausschließen, jmd. das Pausenbrot wegessen, schubsen, beleidigen, ignorieren, … - ist das Gewalt?
Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich die Klasse 5b am 12.01.2023 unter der Leitung der Polizeibeamten Frau Merkel, Herr Hobel und Herrn Seifert. Hierüber wurde innerhalb der Klassengemeinschaft lange und leidenschaftlich diskutiert, beispielsweise, ob das „Schlägern aus Spaß“ darunterfalle. Bei dieser Übung mussten die Schüler auf einer Skala von Null bis 100% entscheiden, was für sie gewalttätig ist. Dabei wurde deutlich, dass Gewalt immer aus der Sichtweise des Opfers zu definieren ist und niemals aus der des Täters. Zunächst aber sollten die Schülerinnen und Schüler ganz klassisch Noten für Ihre eigene Klasse und die Schule vergeben. Diese fielen gut aus und man erhielt eine Vorstellung, was den Schüler im Umgang miteinander wichtig ist.
Anhand verschiedener Rollenspiele näherten wir uns dem Begriff „Gewalt“ und dessen Kategorisierung in psychische, physische und gegen sich selbst gerichtete Gewalt an. Beispielweise bildeten die zwei Schülergruppen einen festen Kreis und ein Schüler von außen sollte versuchen, in diesen zu gelangen. Anschließend wurde die Situation reflektiert, wie es sich als Außenstehende oder Außenstehender anfühlt, ausgeschlossen zu sein. Dabei wurde vor allem deutlich, dass man immer miteinander reden bzw. sich Hilfe bei den Streitschlichtern, Lehrern und Eltern holen sollte. Sehr interessant war auch der Hinweis auf Geschäfte in der Hofer Innenstadt mit dem Aufkl
eber „Notinsel“, in die sich junge Menschen immer begeben können, wenn sie fürchten, verbal oder körperlich angegriffen zu werden. Alle Geschäfte mit dem Notinsel-Zeichen an der Tür bieten Kindern Zuflucht. Beteiligte Geschäfte setzen darüber hinaus ein deutliches Zeichen für den Kinderschutz und gegen potenzielle Täter.
Ein weiterer Fokus wurde auf das Thema Mobbing gelegt, das bedeutet, dass mehrere Täter eine Person über einen längeren Zeitraum quälen bzw. schikanieren, das zu massiven Angststörungen führen kann, wenn hier nicht frühzeitig eingegriffen wird. Schließlich wurde in einer Fragerunde die rechtliche Seite und deren Strafmaß von Gewalttaten betrachtet. Besonders hellhörig reagierten die Schüler auf vermeintliche unscheinbare Delikte wie Beleidigungen und welches Ausmaß dies finanziell nach sich zieht. Zum Schluss möchten wir uns recht herzlich bei den Polizeibeamten für diesen sehr informativen Vormittag bedanken, der von ständigen Wechseln von Aktion und Reflektion, von Spiel und Gespräch dafür sorgte, dass es nie langweilig wurde.
(Alexandra Roßner)